Die Symbole und ihre Bedeutung
         
Hirsch  

"Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechtzt meine Seele nach dir"- Psalm 42, 2

Dieses Tier, von dem die Bibel an mehreren Stellen berichtet, wurde seit Mitte des 4. Jahrhunderts in der christlichen Kunst auf Fresken dargestellt.
Sehr schnell entstand eine Tradition, derzufolge weidende Hirsche immer an einem Fluß vor einem Berg gemalt wurden. Auf dem Berggipfel war ein Kreuz zu sehen.
Der Hirsch versinnbildlicht diejenigen, die sich an der Quelle des Christentums erfrischen wollen.
So wurde der Hirsch zum Symbol für die Menschen, die in die Kirche aufgenommen werden wollten und sich in der Phase der Lernenden, der Katechumenen befanden. Schon im 6. Jahrhundert findet man Darstellung von Hirschen daher auch in Taufkapellen.

         
  Weinstock

"Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht" - Johannes 15,5

In der frühen christlichen Kirche nahm man die Gewohnheit an, während des Gottesdienstes bäuerliche Erzeugnisse darzubieten. Bei den Heiden tat man das in der Hoffnung, von den Gottheiten Segen zu empfangen. Die Christen machten daraus ein Werk der Nächstenliebe und schenkten den Armen und den Propheten ihre agrarischen Erzeugnisse, vor allem aber die Erstlingsfrüchte. Allmählich wurde der Brauch eingeführt, die dargebotenen Trauben und den Most zu benutzen, um den Wein für das Abendmahl vorzubereiten.
So symbolisieren die Trauben das Heilige Abendmahl und Christus selbst, der sich im Mahl den Menschen gibt.

         
         
  Kelch  

"Denn der Herr hat einen Kelch in der Hand mit starkem Wein voll eingeschenkt. Er schenkt daraus ein und die Gottlosen müssen alle trinken und sogar die Hefe schlürfen" Psalm 75

Jesus bediente sich wahrscheinlich eines solchen Gefäßes, als er das Heilige Abendmahl einführte.
Im bildlichen Sinn stellt eine angebotene Schale oder ein Kelch die Zukunft dar. Mit einem guten Trunk gefüllt, enthüllt sie eine günstige Zukunft;
mit einem bitteren Trank gefüllt symbolisiert sie schmerzbringende Tage.

         
         
  Schlüssel  

"Ich will dir die Schlüssel zum Himmel geben, und alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein". Matt 16, 19

In der Antike war der Schlüssel das Zeichen von Pluto, dem Gott der Unterwelt; diejenigen, die die Höhle dieses Gottes betraten, kamen nicht mehr heraus.
So war der Schlüssel ein Symbol für die Möglichkeit aus der Höhle Plutos zu entrinnen, andererseits galt er auch als Sinnbild für dessen Machtbereich.
In ähnlichem Sinn benutzt Jesus den Schlüssel, als er die oben genannten Worte zu Petrus spricht.
In der Kirche des Mittelalters wurde der Schlüssel zum Symbol der Buße. Wer Buße tut, erwirbt sich wieder die Möglichkeit, in den Himmel zu gelangen.

         
  Vogel  

"Als Jesus aus dem Wasser stieg, sah er, daß sich der Himmel auftat und der Geist wie eine Taube herabkam auf ihn" - Markus 1, 10

Die Taube stellt vor allem den Heiligen Geist dar. Zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert wurden die geweihten Oblaten oft in Hostiengefäßen aufbewahrt, die an diese Symbolik erinnern.
Die Taube ist wegen ihres einfachen, gütigen Aussehens überall das Symbol der Unschuld. Daneben ist weiß natürlich auch die Farbe der Unschuld. Dort wo griechisches Gedankengut verstärkt in christliche Symbolik eingedrungen war, galt die Taube auch als Symbol für die Seele. Insofern finden sich Darstellungen von Tauben auch auf frühen christlichen Sarkophagen.

         
  Lilie  

"Seht die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist, wie eine von ihnen." Matt 6, 28

Die Lilie ist in der lateinischen Dichtung das Symbol für jungfräuliche Reinheit. Sie bezeichnet auch die Hoheit und Erhabenheit alles Königlichen. So wurde die Lilie zum Christussymbol.

         
  Fisch

"Von nun an wirst du Menschen fangen", sprach Jesus zu dem Fischer Petrus. Luk. 5, 10

Da der Fisch in einem Element lebt, in dem der Mensch nicht überleben kann, wurde ihm die Symbolik für das Rätselhafte zuteil. Einerseits galt er in der antiken griechischen und römischen Mythologie als Reittier der Götter. Andererseits wurde er bei den Christen schon früh zum Symbol der Taufe. Die frisch getauften Christen wurden durch kleine Fische versinnbildlicht. Der Fisch wurde auch dazu benutzt, um die Anwesenheit Christi beim Abendmahl darzustellen.

         
  Anker   Der Anker gilt als Symbol der Hoffnung. Das Reich Gottes, das mit der Wiederkehr Christi verwirklicht werden sollte, war der Hafen, in dem die Christen mit Sicherheit Frieden finden würden. Der Anker stellt die Gewißheit der noch Lebenden dar, daß ihre im Glauben Verstorbenen nun jenen Hafen des ewigen Friedens erreicht hatten und dort im Sein Gottes fest verankert waren. Oft wird der Anker auch als Christussymbol benutzt.